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Populäre Musik in den 1950er Jahren
Jazz, Swing und Blues waren die Wurzeln der populären 50er-Jahre-Musik, aus denen Ende der 1940er Jahre Rhythmn ‘n‘ Blues entstanden war. Daneben war es der Rock ’n‘ Roll Bill Haleys, Elvis Presleys, Chuck Berrys oder Jerry Lee Lewis, der die Popmusik dieser Zeit signifikant prägte. Beide Richtungen ergaben nicht nur ein sexistisches und rassistisches musikalisches Crossover, die international amerikanisch geprägte populäre Musik bildete nach Ende der Nachkriegszeit die Basis für die nachfolgenden Jugendrevolten.
Es war populäre Musik, die in die vermeidlich heile und stickige Welt der deutschen Wohnzimmer dissonante Töne brachte. Selbige wurden durch die Fresswelle an den Nierentischen und im Strudel des Wirtschaftswunders zu Beginn des Jahrzehnts noch ausgeblendet. Vico Torriani beglückte die Deutschen mit „Santa Lucia“ genauso wie die kleine, badehoseneinpackende Conny Froboess oder die blonde Schwedin Bibi Jones mit „Bella Bimba“.
In den USA intonierten Elvis Presley und Bill Haley längst schon schwarze Rhythm ’n‘ Blues-Nummern für weiße Fans und schwarze Bands stürmten die weißen Charts. Diese Umbrüche galten als die effektivsten Pop-Generatoren. Populäre Musik mit damals revolutionären Rhytmen und Sounds, die die harmonieschwangeren westeuropäischen Melodien (Zarah Leander:„Wunderbar“ , Winifred Atwell: „The Poor People Of Paris“) mit Bill Haleys “Rock Arount The Clock” beginnend immer mehr aus den Charts verdrängten. Viele, teilweise diffus orientierte Proteste durch „Halbstarke“ erschütterten die Städte. Sie waren provozierender Ausdruck des Frusts und der Ablehnung der Erwachsenenwelt, der Abgrenzung und des jugendlichen Selbstbewusstseins.
Die popmusikalischen Texte setzten sich völlig abseits von „Friede, Freude, Eierkuchen“ mit den Sorgen und Ängste der Jugend auseinander. Craig Douglas „Only Sixteen“, Cliff Richard & The Shadows „Travellin Light“ oder Emile Ford & The Checkmates “What Do You Want to Make Those Eyes at Me For?“ liefern Beispiele von den britischen Inseln. Deutschlands
Peter Kraus (”Tutti Frutti”, “Shugar Baby”), Ted Herold (”Ich bin ein Mann”) und Jonny Hallyday („Je cherche une fille“)) sowie Sylvie Vartan („ Est-ce que tu le sais?”) lieferten die französischen Zutaten zur neuen populären Musik der 1950er Jahre.
Der Protest und das beginnende Aufbegehren der 1950er Jahre drückte sich in seiner Popmusik aus. Damals wurden die Voraussetzungen für die facettenreichen Richtungen der Popmusik und der Jugendbewegungen in den 1960er Jahren geschaffen.