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Die Geschichte der elektronischen Musik
Bereits Ende des 19. Jahrhunderts und in den Anfängen des 20. Jahrhunderts gab es zuweilen erste Ansätze, zumeist diverser in den Wissenschaften tätiger Persönlichkeiten, sich mit der Entwicklung elektronischer Klangerzeuger zu befassen. Darunter war auch das besonders für dramatische Filmscores häufig verwendete Theremin, das der russische Physiker Lew Sergejewitsch Termen entwickelte. Er kann zweifelsohne als einer der Gründungsväter der elektronischen Musik angesehen werden, dessen Einfluss nach wie vor in allen gängigen elektronischen Richtungen, vom Techno bis hinzu Drum & Bass bemerkbar ist.
Die Experimentierfreudigkeit der elektronischen Musik, die zuweilen von Neidern als bloßes Copy & Paste verunglimpft wird, zeigt sich bereits in den 1940er Jahren, die somit einen besonderen Punkt in der Entwicklung elektronischer Musik markieren. Der Franzose Pierre Schaeffer scharrte im künstlerfreundlichen Paris einige andere Freigeister um sich, denen die Musik zu ihrer Zeit schon zu glattgeschliffen, strukturiert und wenig kreativ erschien.
Mit dem Bestreben die Welt der Klänge zu revolutionieren gingen die undogmatisch vorgehenden Komponisten also ans Werk. Sie nahmen die Klänge der Natur, von Straßenszenen, aus Industriehallen und Maschinen auf. Anschließend bearbeiteten, schnitten und verzerrten sie ihre Aufnahmen und leisteten damit etwas Revolutionäres. Denn in ihrer Vorgehensweise lassen sich bereits alle Elemente ausmachen, die später für die moderneren Spielarten der elektronischen Musik wichtig werden sollten und nach wie vor wichtig sind.
Auf diesem Erbe aufbauend, die Ideen weiterentwickelnd und in gewissen Formen abwandelnd sind das Studio für elektronische Musik in Köln und das Tape Music Studio einer Universität in New York noch erwähnenswert. Beide Klangfabriken entwarfen neue Theorien und lenkten die Entwicklung der elektronischen Musik entscheidend mit.
Die zunehmende Verbreitung von Computern in den 1970er Jahren sollte dann letztlich den Durchbruch und das Entstehen unzähliger verschiedener elektronischer Stilrichtungen bedeuten. Schon in den 1960er Jahren bedienten sich wegweisende Gruppen der Psychedelic Bewegung an den variabel einsetzbaren Synthesizern. Der Synthesizer und die bessere Verfügbarkeit von Computern sorgte dafür, dass in den nachfolgenden Jahren die Industrialszene in bis dahin nicht für möglich gehaltene Sphären vordrang.
In den 1980er Jahren feierte die elektronische Musik in Form des nach und nach immer mehr kommerzialisierten Techno schließlich ihren absoluten Siegeszug. Heute ist die Welt der elektronischen Musik so vielseitig wie noch nie.